13. Juli 2021

Till Melters im Interview

Till Melters lebt seine Begeisterung für Innenarchitektur. Nun trägt er seinen unglaublichen Erfahrungsschatz auch ins Team von adrian. Als neuestes Mitglied der Kreations- und Planungsmannschaft erzählt der Innenarchitekt über Gestaltung und Haltung, über Inspiration und Qualifikation und gibt eine Führung durch seine gestalterischen Spiel- und Freiräume bei adrian küchen.

Till Melters im Interview

Till Melters vor unserer schmucken, neuen Wand Dekoration von tecnografica.net

 

 

till melters stellt sich vor

 

a.: Du bist ein neues Mitglied des adrian Teams, Innenarchitekt und bekennender „Ästhet“, wie uns über dich berichtet wurde. Auf den Punkt gebracht: Wie würdest Du dich mit 3 ausgewählten Schlagworten selbst kurz vorstellen?

 

  • prägnant
  • stilsicher
  • offen in allen Facetten

 

Zu deinem fachlichen Hintergrund als Innenarchitekt. Was hat dich zu diesem Beruf bewogen?

 

Schon als 5-jähriger habe ich Räume mit Lego gebaut und meinen Eltern gesagt, ich werde später mal Architekt. Architektur und deren Räume haben auf mich eine magische Anziehungskraft. Mich verschlug es dann in die Innenarchitektur, denn dort bieten Texturen und Materialitäten zusätzlichen Spielraum.

 

Du kannst auf eine beeindruckende Expertise zurückgreifen. Gib uns doch bitte ein paar Eckpunkte zu deinem Werdegang.

 

Seit 1987 beschäftigt mich die Welt des Wohnens und der Innenarchitektur. Während meiner Zeit in gehobenen Möbel- und Einrichtungshäusern beschäftigte ich mich mit Wohnkultur im Allgemeinen; ich bin aber auch für Einzelmarken im Speziellen unterwegs gewesen. Circa 10 Jahre später arbeitete ich mit den Sternen der Designszene, mit italienischen High-End Marken, in und um Mailand. 2000 wechselte ich in den Beauty- und Wellnessbereich und übernahm den Ladenbau renommierter Marken – für Kosmetikinstitute, Beauty Farmen und Schminkschulen. Ab 2002 beschäftigte ich mich auf internationaler Ebene mit Messebau und Shopeinrichtungen. 2004 begann dann ein neues Kapitel für mich, und zwar als selbstständiger Innenarchitekt. Seither bin ich auch der Küchenbranche eng verbunden.

 

Wie bist Du zu adrian gekommen?

 

Sagen wir mal so: Recherche über den Tellerrand hinaus. Ich habe eine neue Herausforderung gesucht, den Suchradius erweitert und bin dabei auf eine spannende Stellenanzeige von adrian gestoßen. „Einfach kann jeder“, aber adrian hat mich direkt fasziniert und außergewöhnlich angesprochen. Die Bewerbung war eine wahre Freude. Ich bin heute glücklich im adrian Team arbeiten zu dürfen. Und damit in einem Haus, das Küche lebt und darüber hinaus „denkt“.

 

die neue ausstellung

 

Jetzt durften wir in der aktuellen Ausgabe a. adrian küchen magazin 2021 den Blick hinter die Fassaden der neuen Ausstellung werfen. Von Küchen bis hin zu einer ganzen Musterwohnung. Die Planung und Umsetzung des Konzepts war bereits abgeschlossen, als Du ins Unternehmen gekommen bist. Wie ist dein Blick von „außen“ auf dieses Großprojekt?

 

Wer Küche heute partiell nur noch als abgeschlossen Raum sieht, ist in der modernen Welt des Wohnens nicht angekommen. Wie schon angesprochen, fließen die Bereiche Küche, Wohnen und Essen immer mehr ineinander, ergeben ein Ganzes. Insofern finde ich es toll, unseren Kunden diesen Ansatz auch mit der neuen Ausstellung zeigen zu können.

Sei es die Ankleide, der Garderobenbereich, das Low Board im Wohnbereich für TV und Entertainment, Schränke, Side- und Highboards im Essbereich – hier versteht der Kunde sehr viel besser, wie dies alles zusammen funktionieren und harmonieren kann.

Mit einem Wort: „Zukunftsträchtig“

 

Man sagt ja gerne, dass solche Arbeiten „nie aufhören“ und „immer im Fluss“ sind. Hast Du im Nachgang an der ein oder anderen Stelle noch mitgewirkt? Abgewürzt? Inspirieren können?

 

Natürlich sind alle Dinge im Fluss, doch gerade im Wohnumfeld benötigen wir heute vor allem eines: Ruhe, Ankommen und Geborgenheit. Insofern finde ich die neue Umsetzung sehr gelungen, ein Gesamtkonzept, das für den Namen „adrian“ steht. Über den Tellerrand hinausschauen, einerseits in Systematiken denken, doch andererseits eben genau nicht in den so bekannten „Schubladen“ stecken zu bleiben.

Neben den reinen Möbeln wird hier Boden gezeigt, interessante Wandbekleidungen, die nur noch wenig mit der konventionellen „Tapete“ zu tun haben, ein stimmiges Farbkonzept und tolle Leuchten.

Irgendwann darf das dann sicher wieder etwas anders aussehen, und vielleicht darf ich dann ein bisschen mitwürzen und abschmecken. Doch für heute sehr rund und stimmig.

 

Till Melters im Interview
Till Melters im Interview

 

geschmack mit viel plan

 

Kreation auf „Knopfdruck“. Woher nimmst Du die Ideen für Deine Räume?

 

Kreation auf „Knopfdruck“ wäre in den meisten Fällen pures Bauchgefühl, was manchesmal absolut passen kann. Doch darauf höre ich noch heute einen meiner Profs antworten: „ Setzen! 6!“.
Kreation (aus dem lateinischen creatio abgeleitet) bedeutet, etwas Neues zu schaffen und setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen. Dem Wissen der Person die kreiert, der Persönlichkeit für die kreiert wird und den umgebenden Faktoren. Für mich ist Kreation ein Zusammenspiel all dieser Faktoren, zu denen sich dann auch noch die Ideen gesellen.

Anregungen dazu hole ich mir auf Messebesuchen, in Fachzeitschriften, in der Natur und auch auf Reisen. So kam es beispielsweise auch, dass bei einem meiner Kunden nicht nur eine schräg stehende Wand seine Küche abschließt, sondern diese auch noch vertikal schräg im Raum steht.
Kreation ist eben auch manchmal ein Austarieren und die Antwort auch die entgegengebrachte Offenheit des Kunden.

 

Künstlerische Freiheit vs. planerische Leistung. Wie schätzt Du das Verhältnis ein?

 

Pure künstlerische Freiheit endet meistens im Chaos. Hier und da liegt aber auch die absolute Genialität darin, sofern der Kunde dies erkennt und zu schätzen weiß. Die künstlerische Freiheit im Verhältnis zur planerischen Leistung sehe ich jedoch mit 30 zu 70 Prozent. Die Idee oder Kreation ist die eine Seite, deren Umsetzbarkeit der wesentlich größere Faktor. Ich durfte mit Schiffsschreinern zusammenarbeiten, die mir gezeigt haben, wie sehr man Holz verbiegen kann. Die gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen haben, dass es auch da Grenzen gibt.
Solange sich eine Idee im umsetzbaren Bereich befindet, ist alles gut. Geht sie jedoch darüber hinaus kann man schnell Schiffbruch erleiden.
Ohne die planerische Leistung ist eine Idee nichts wert.

 

Die Henne oder das Ei? Was ist zuerst da, wenn Du ein Projekt auftaktest: Braucht es den Raum, um zu sehen, wie er ausgestaltet wird? Oder gibt es die Vision vorab, die dann gestalterisch in den Raum fließt?

 

In 99% aller Fälle liegt eine architektonische Planleistung vor oder es gibt vorhandene Räumlichkeiten. Ich durfte aber auch schon einen nackten Dachstuhl, also nur ein Dach über einem Raum von 270 qm in eine Penthouse-Wohnung verwandeln. Ich habe in die Planung der Architekten eingreifen dürfen, um dem Kunden letztlich bessere, funktionalere Räume bieten zu können. Auch ein Messestand von 400 qm ist anfangs nur ein weißes Blatt Papier mit einer eingegrenzten Fläche, die eine Vision benötigt, um sie zum Leben zu erwecken.

 

Gibt es einen „kreativen Ablaufplan“, den roten Faden innerhalb eines Projekts?
Wie gehst Du dabei vor?

 

Am Anfang steht immer ein Plan, eine Idee. Dieser Plan ist der rote Faden.
Der Planungsgrundriss, egal ob für einen Raum, eine Wohnung, ein ganzes Haus, ein Geschäft – das ist die Grundlage für jedes weitere Vorgehen. Festlegung von Boden, Wandgestaltung, Licht sind die weiteren Schritte.
Dann gilt es Materialien festzulegen – ist die gezeichnete Wand eine geschlossene Wandfläche, ist sie transluzent wie Milchglas, handelt es sich um ein Metallgitter, um eine Abfolge von Holzpaneelen, ist es eine durchsichtige Glasscheibe,…

 

Mein Ablaufplan:

  • Festlegung der Räumlichkeiten
  • Bestimmen von Materialien, z.B. auch Türen, Fenster
  • Evtl. individuelle Ausbauten im Trockenbau bspw. durch Möbelschreiner
  • Nach der Festlegung der Möblierung entsteht eine Elektro- und Sanitärplanung
  • Danach findet die Feinabstimmung in der Bemusterung und dem Auswählen von Materialien und Oberflächen für die Möblierung, die Textilien und die separaten Lichtobjekte statt
  • Das Accessoire ist dann das Tüpfelchen auf dem i oder das Sahnehäubchen

 

Manche Objekte verlaufen über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Auch Geschmack verändert sich und Entscheidungen müssen hier und da teils überdacht werden. Solange sich die grundlegende Raumabfolge nicht durch größere Veränderungen in den Lebensumständen verändert, handelt es sich oft nur um den Austausch von Oberflächen, die auf die aktuellen Wünsche angepasst werden. Denn manches Objekt benötigt auch das notwendige Budget und ist nicht immer gleich im ersten Schritt umsetzbar.

 

Hast Du Schwerpunkte innerhalb dieses breiten Berufsfelds?

 

Meine persönlichen Schwerpunkte in der Innenarchitektur sind Farbe und Wandbekleidungen, Materialien und Texturen (Haptik von Oberflächen), individuelle Innenausbauten und Lichtplanung.

 

Kannst Du von Lieblingsmaterialien sprechen? Oder einer unschlagbaren Kombination an Werkstoffen?
Welche sind (aktuell) deine Favoriten?

 

Meine Lieblingsmaterialien, hmm…
Lieblingsmaterialien im Allgemeinen ist für mich all das was eine Textur mit sich bringt. Sei es ein wunderschön, sich samtig anfühlender Quarzit, eine aus Blättern handbemalte und collagierte Wandverkleidung. Das Stück Altholz mit seiner groben Struktur oder, der wieder angesagte Samt mit seiner so schmeichelnden Oberfläche. Ich mag auch gerne den Kontrast zwischen vorgenannten Stoffen und ganz kühlen Materialien wie Edelstahl, Glas oder glatten Lackoberflächen. Meine momentanen Favoriten sind aus Abaca (Bananenblatt) oder Raffia (Flachs) gewobene Stoffe, natürliche Holzoberflächen und mundgeblasenes wie handgeschliffenes Glas. Nicht zu vergessen handwerkliche Oberflächen wie gehämmertes Metall oder die neue Bossa Front von Leicht (durchgehend gerillte Frontoptik) – ein Hingucker.

 

Hast Du eine Anekdote für uns? Zu einem Projekt, das dir speziell in Erinnerung blieb? Oder einem Erlebnis aus deinem Beruf im Allgemeinen. Egal, ob besonders skurril, besonders gelungen, besonders schön, fordernd, besonders „besonders“…

 

Gelungen und gleichzeitig fordernd war der Umbau eines Ladenlokals in Aachen für die Top Visagistin Malu Witz zu Schminkschule und Beauty Shop.

Fordernd, weil alles nur weiß sein durfte. Schriftzug in erhabener Kontur auf den Wänden, lebt durch Licht und Schatten. Wände natürlich auch alle in Weiß. Allerdings habe ich dafür eine alte Kammputztechnik ausgegraben, sodass nicht alles so steril wirkt sondern warm und lebendig.

Gelungen, weil ich nach einem Jahr Umbau auf 160 qm über 3 Etagen (mit alleine 5 km Beo Link Kabeln in den Wänden), Spezialentwürfen- und Anfertigungen für Schminkplätze, Puderbar und Shop, eine sehr glückliche Kundin bei der Eröffnung antraf, sowie begeisterte Kollegen aus der Branche.

Till Melters im Interview

Till Melters mit dem Verkaufsteam

 

till melters in seinem habitat

 

Im dauerhaften Einfluss tollster Gestaltungstrends, ist Dein Zuhause auch im regelmäßigen Turnus „ein Projekt“ für dich? Oder anders gefragt: Wie wohnt „ein Innenarchitekt“ privat?

 

Ich wohne privat für mich gesehen sehr natürlich, für manch anderen mag es hier und da schon sehr „designt“ wirken. Wert habe ich auf einen durchgehenden Parkettboden gelegt, einheitliche Wandfarbe in allen Räumen, die hier und da entweder durch farbig abgestimmte Wandflächen oder Wandbekleidungen unterbrochen werden.
Kein Weiß bis auf die Decken. Fenster aus Holz, einheitlich weiß, auch in einem dunkelgrauen Bad. Und Licht, bzw. gute Leuchten sind für mich sowieso ein Muss im Lebensraum.

Meiner Frau habe ich einen „Box in the Box“ Wellnesstempel mit Ihrem Bad gestaltet. Die Badewanne ist in einer, wie durch die Wand geschobenen Box integriert. Hier hinauf führen Parkettstufen. Und zwei Wandboxen sind mit Blattsilber, der Rest mit einer chinesischen Drachentapete in silber-schwarz belegt, und die schwarze Badewanne in schwarzem Feinstein eingelassen.

Natürlich gibt es Trends, doch viele dieser Trend sind temporär, ja, auch ich gestalte die eine oder andere Wandfläche nach ein paar Jahren mal neu. Alles andere, ob Sofa, Teppiche, Regale für Bücher, sind schon größtenteils aufeinander abgestimmt.

Dennoch liegt auf dem Sofa eine Decke für unseren Hund, hier und da stehen auch Hundekörbe. Dinge aus unserem Leben begleiten uns, 2 alte Stühle von meiner Urgroßmutter aus der „Worpsweder Zeit“ (Anfang 1900), Kunst und Bücher. Ich mag keine gestylten Showrooms als Lebensraum für mich und auch nicht für meine Kunden. Dazu müsste ich mich verbiegen und das bin dann nicht ich.

 

Jeder Raum ist eingerichtet, ist gestaltet, ob gelungen oder mit Verbesserungspotential. Das heißt im Umkehrschluss: Du bist – wenn man so will – „immer“ von deinem Beruf umgeben. Wie gehst Du durch die Welt? Mit welchen Augen oder auch mit welchen Scheuklappen?

 

Wenn man nur mit den Augen eines Innenarchitekten durch die Welt gehen würde? AUA! Zumindest zu einem noch sehr großen Prozentsatz. Es sind mehr Menschen möbliert als eingerichtet, doch das ist auch gut so. Da ist noch Potenzial nach oben. Allein meine Erziehung verbietet es mir, zu Freunden zu gehen und zu sagen, richte dich doch mal ein – sorry, aber das ist ihr Lebensraum. Wenn ich jedoch gefragt werde, habe ich eine klare Meinung, die ich auch vermittle. Insofern müssen Scheuklappen auch sein. Ein Satz meines Vaters zu mir war mal sehr prägnant: Ich fragte ihn nach Kopfschmerztabletten, woraufhin er erwiderte: „du weißt doch sowieso, wo die liegen, also nimm dir eine“. Er spielte damit auf mein fotografisches Gedächtnis an, mit welchem ich Räume scanne.
Ich gehe offen durch die Welt, bin immer neugierig, verschließe mich nicht dem Neuem – dafür ist unser Lebensraum viel zu vielfältig und interessant.
Natürlich hat man hier und da auch mal die Scheuklappen auf, aber dafür habe ich auch Menschen in meiner Umgebung, dir mir dann mal einen Stoß in die Rippen verpassen, sodass ich wieder wach werde. Immer über den Tellerrand hinaus sehen, das ist wichtig für mich, denn die Erde ist keine Scheibe, sondern eine Kugel, die sich dreht und das in allen Facetten.

Abschließend, der Tipp vom Fachmann:

Was kannst Du den Kunden mit auf den Weg geben, wenn es um „schöner Wohnen“ geht?

 

Wenn es um schöner Wohnen geht, beachten Sie bitte Folgendes: es geht um Ihre direkte und persönliche Umgebung. Hören Sie in sich hinein und fragen Sie sich bitte, wie Sie leben wollen. Wer Sie sind. Was Ihr persönliches Wohnumfeld für Sie besonders, gemütlich, und vor allen Dingen lebenswert macht. Sind Sie Familienmensch, haben Kinder, oder sind Sie das Paar, welchem Lifestyle wichtig ist? Jeder von uns ist ein Individuum! Hören Sie auf sich, und zwar nur auf sich. Denn jeder hat ein anderes Verständnis von Wohnumgebung. Versuchen Sie nie Ihr Wohnumfeld anders zu gestalten als Sie sind, Sie werden sich nicht wohlfühlen.

 

Ich bin schon in sehr vielen Häusern oder Wohnungen gewesen, habe Einrichtungen gesehen, die nur markenbesetzt waren – Menschen, die meinten, mit Marke auch Geschmack zu haben. Für mich größtenteils nicht wohnbar, nicht gemütlich, vor allem nicht persönlich. Da sollte das Urlaubsmitbringsel genauso Platz bekommen, wie das Musikzimmer für den Hausherren, der gerne mal in Ruhe „seine“ Musik hören will. Schön so verschieden zu sein – schöner wenn man es dementsprechend „ einrichten“ kann.

Wenn Marke, dann bitte ausgesucht! Wir zum Beispiel haben 9 Jahre für das richtige Sofa gebraucht. Solange hatten wir eine Multy für meine Frau und den Hund und für mich ein Sofa meiner Urgroßmutter, vom Polsterer komplett aufgearbeitet.

Wenn es um „schöner Wohnen“ geht braucht es Zeit um seinen persönlichen Stil zu finden. Und glauben Sie mir: ich bin auch in Häuser gekommen, in denen ich mit Ehrfurcht durch die Räume gehen durfte, weil mir so viel Persönlichkeit entgegen strahlte.

 

Ein kurzes Beispiel noch:

Kundenpaar mit 3 Söhnen, noch recht jung, Neubau. Ein Haus mit ganz vielen Fenstern, die meisten bodentief. Sie wollten, nach dem Studieren von X Fachmagazinen und Wohnzeitschriften unbedingt weiße Wände – auch Freunde in der Nähe würden gerade bauen, alles in Weiß.

Ich habe meine Kunden dann gefragt ob sie das denn auch wirklich sind. Die drei Jungs noch eine richtige Rasselbande, beide Eltern starke Familienmenschen, oftmals Freunde im Haus.

Ich habe Ihnen abgetönte Wände empfohlen, immer noch sehr hell, aber abgetönt. Ich habe Ihnen geraten darüber nachzudenken. 14 Tage später rief mich die Kundin an und war von den abgetönten Wänden überzeugt. in diesem Haus lebt auch heute noch eine glückliche Familie, das Kinderbad mit Giebelfenster hat eine sattorangene Wand, Leben pur.

Sie war Monate später bei Ihren Freunden, die in Weiß leben, kam zurück und sagte mir: „Sie hatten Recht. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, eine Sonnenbrille aufsetzen zu müssen. Und irgendwie wirkte das Ganze auch etwas zu steril für mich. Zu unseren Freunden passt es, aber nicht zu uns.“

Wow, vielen Dank für deine Zeit und die Bilder, die Du für uns skizziert hast.
Wir freuen uns auf die nächsten Projekte, die wir gemeinsam mit dir begleiten dürfen.